Manche meiner Werke hatten nach Fertigstellung Gedanken in mir geweckt, die ich dann als Gedichte aufschrieb. Diese sind auf keinen Fall als Interpretationen zu verstehen.
Nachfolgend einige Beispiele solcher Gedichte:
Kontakte
Zwei Entitäten.
Getrennt.
Durch ihr So-Sein sind sie unvereinbar getrennt.
In der inneren Andersartigkeit
Sind es zwei Poole:
Dazwischen die strebenden Energien
-wie die Saiten eines Musikinstrumentes-
Und diese Saiten, allein bewegt aus innerer Ordnung
Bringen Klänge voll Harmonie.
W.R.Hell
Ende der Vorstellungen
Vorstellungen sind Gedanken
Über dieses und jenes
Wie es sein könnte, sein sollte
Stellen sich vor das Wirkliche
Und nehmen den Blick auf das Wesentliche
Wandeln die Welt in eine Bühne
Auf der jede Person nur sich spielt.
Am Ende der Vorstellungen
Erscheint das Wesentliche
Obgleich immer schon da
Ereignet es sich jetzt
Und lässt jede Person zurücktreten.
W.R.Hell
Kompositionen
Geist stellt sich dar als Materie
-hier der Fels
Geist stellt sich dar als Leben
-hier der Baum, der Lebensbaum
Geist stellt sich dar als menschlicher Verstand
-Verstand schafft die Technik aus
Materie und Leben
Doch in Materie entschlafen
Im Lebensbaum nicht gefunden
Im Verstande nie erreicht
Ist Es sich selbst stets genug.
W.R.Hell
Klangformen
Klang formt, ordnet Materie
Zu Linie, zu Flächen
Gestaltet in Räumen
Aus Unordnung wächst Ordnung
Entstehen fließende Formenmuster
Die sich fortlaufend wandeln, fließend wandeln
Doch bleibt die Idee der Formenmuster stets erhalten
So stellt sich jeder Klang
In seinem eigenen Muster dar.
W.R.Hell
Brücken
Scheinbar immer in Bewegung
Immer unterwegs
Läuft der Mensch
Läuft von sich fort
Irgendwelchen Zielen zu
Von höherer Warte zeigt sich:
Menschen sind Brücken in den Zeiträumen
So wie eine Brücke
Ist der Mensch
Immer am Anfang
Und immer zugleich am Ende
Und im selben Moment dazwischen
Ohne Bewegung
Ohne Zeitverlust
Verbindet er Dimensionen
W.R.Hell
Donnerstag, 27. Februar 2014
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